Myopiekontrolle bei Kindern
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Häufig bemerken Kinder ihre Sehprobleme erst in der Schule, da sie Schwierigkeiten haben, Geschriebenes an der Tafel deutlich zu erkennen. Dies kann auf eine Fehlsichtigkeit namens "Myopie" (Kurzsichtigkeit) hinweisen. Bei Kurzsichtigkeit ist das Auge zu lang, wodurch die Lichtstrahlen bereits vor dem Erreichen der Netzhaut gebündelt werden. Dadurch erscheinen entfernte Objekte unscharf. Die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Kurzsichtigkeit bei Kindern ist entscheidend, um die Sehkraft und die schulische Leistung zu verbessern.
Wann sollte Kurzsichtigkeit behandelt werden?
Ist die Kurzsichtigkeit nur gering ausgeprägt, dann ist dies unbedenklich und kann mit Sehhilfen gut ausgeglichen werden.
Bei starker Ausprägung, die schon früh in der Kindheit eintritt, ist eine Myopiekontrolle das Mittel der Wahl. Wird diese nicht durchgeführt, bleibt auch nach einer Laserbehandlung oder Operation der Kurzsichtigkeit ein erhöhtes Risiko für weitere Augenerkrankungen bestehen.
Kurzsichtigkeit bei Kindern immer häufiger
Bei Kurzsichtigkeit handelt es sich um eine „optische Abweichung“, die eigentlich ungefährlich ist. Tritt diese jedoch bereits bei Kindern unter zwölf Jahren auf, dann steigt das Risiko für die Entwicklung einer sogenannten hohen Myopie. Dieses Risiko sollte deshalb so früh wie möglich erkannt werden, denn nur so kann die Myopie mithilfe von Brillengläsern oder anderen Methoden verlangsamt oder gar gestoppt werden. Die Ursachen sind Vielfältig: Vererbung, Abstammung, Naharbeiten, Körperhaltung, Mangel an Tageslicht und Bewegung im Freien.
Eltern mit Kurzsichtigkeit sollten besonders wachsam sein
Sobald ein Elternteil kurzsichtig ist, ist das Risiko für das Kind stark erhöht. Deshalb sollten Eltern Kinder ab 6 Jahren mindestens einmal jährlich auf eine mögliche Kurzsichtigkeit untersuchen. Nur so haben Sie die Chance, eine entstehende Myopie zu verlangsamen oder zu stoppen. Kinder können den Seheindruck nicht so einschätzen wie wir Erwachsenen. Sie nehmen Unschärfen einfach hin. Achten Sie darauf, ob Ihr Kind die Augen zusammenkneift, unkonzentriert wird oder die schulischen Leistungen nachlassen. All das können Anzeichen für eine entstehende Kurzsichtigkeit sein.
Wie lässt sich ein Fortschreiten der Myopie bremsen?
Eine 100 prozentige Chance, die Kurzsichtigkeit aufzuhalten oder sogar umzukehren, gibt es bislang nicht. Dennoch gibt es mehrere Möglichkeiten, das Voranschreiten der Kurzsichtigkeit zu verlangsamen.
1. Nachtlinsen / Ortho-K-Linsen
Zur Begrenzung der fortschreitenden Kurzsichtigkeit ist die Anpassung von sogenannten Ortho-K-Linsen eine wirksame und weltweit genutzte Möglichkeit zur Myopiekontrolle. Diese individuell angepassten, formstabilen Kontaktlinsen werden während der Schlafenszeit getragen und formen in diesen Stunden die Hornhaut des Auges sanft und gezielt um. Sie erleben den ganzen Tag gute Sicht ohne Kontaktlinsen.
Bei Kindern kommen Ortho-K-Linsen zur Anwendung um im Rahmen eines Myopie-Kontrolle ein Fortschreiten der Kurzsichtigkeit zu bremsen. Folgende Sehschwächen eignen sich für eine Korrektur mit Ortho-K Kontaktlinsen:
-Leichte bis mittlere Kurzsichtigkeit (Myopie) bis -4.50 Dioptrien
-Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) bis -1.50 Dioptrien
2. Augentropfen mit Atropin 0.01%
In der Augenheilkunde finden Augentropfen mit Atropin in sehr verschiedenen Situationen Anwendung. In Studien zeigte sich bereits, dass Atropin auch das Voranschreiten einer Myopie verlangsamen kann. Atropinhaltige Augentropfen kann nur der Augenarzt verordnen.
3. Brillengläser
Mit modernen Brillengläsern besteht die Möglichkeit, Kurzsichtigkeit effektiv zu korrigieren. Eine innovative Technologie namens DIMS ermöglicht es, Brillengläser zu fertigen, die äusserlich wie herkömmliche Brillengläser aussehen. Diese haben im Zentrum einen definierten Bereich, der die optimale optische Korrektion bietet. Daran schliesst sich eine Zone an, die mit winzigen, nahezu unsichtbaren Additions-Segmenten ausgestattet ist. Diese Segmente verändern die Abbildung auf der Netzhaut in der Peripherie, was dem Wachstum der Augenlänge entgegenwirken kann. Dies ermöglicht eine gezielte Beeinflussung des Sehprozesses und kann das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit verlangsamen.
Förderung des Aufenthalts im Freien bei Tageslicht und Nahsehmodus reduzieren
Eltern sollten die Bildschirmzeit ihrer Kinder überwachen, da übermäßige Nutzung digitaler Geräte mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Kurzsichtigkeit in Verbindung gebracht wird. Grundsätzlich werden Aktivitäten in der freien Natur sehr viele gesundheitliche Vorteile zugeschrieben. Auch die Augenentwicklung wird davon beeinflusst. Vor allem die wechselnde Fokussierung der Augen auf unterschiedliche Distanzen sowie das Tageslicht haben positive Effekte.
Das Leben der Kinder wurde in den letzten Jahren grundsätzlich durch Tablets, Smartphones sowie Notebooks verändert. Inzwischen gehört diese Technik zum täglichen Leben dazu. Das Problem: eine dauernde Akkommodation kann auf lange Sicht das Auge wachsen lassen und so die Kurzsichtigkeit fördern. Kinder sollten diese Geräte deshalb nicht stundenlang täglich nutzen. Von Bedeutung ist in diesem Zusammenhang zudem der Abstand der Augen zum Gelesenen. Dieser sollte so gross wie möglich sein.
Denken Sie daran, dass eine gute Sehkraft für das Lernen und die allgemeine Entwicklung eines Kindes von großer Bedeutung ist.
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